Ein Beispiel von einem KZ-Struthof-Außenlager: KZ Hessental
Der Deutschlehrer P. Curin hat für seine Gruppe während der Schulfahrt zum KZ Natzweiler-Struthof am 1. Dezember 2017 das Beispiel vom KZ Hessental genommen, um das vom KZ Struthof abhängige Außenlagernetz der Operation „Wüste“ zu illustrieren. Tatsächlich hatte das Stammlager Struthof einen zentralen Verwaltungssitz für zahlreiche Außenlager, die im Moselle-Departement, im Elsass und hauptsächlich in Deutschland lagen. Die Kommandantur blieb im KZ Natzweiler bis November 1944 und dann nach Guttenbach (Nordbaden) verlegt.

Waggon mit Informationsschau
Die KZ-Gedenkstätte Hessental liegt unweit von Schwäbisch Hall im Nordosten von Württemberg, also etwa 300 km von Natzweiler-Struthof entfernt. Durch die assoziative Einrichtung „Initiative KZ-Gedenkstätte Hessental e.V.“ wurde das in Vergessenheit geratene Außenlager Hessental neu entdeckt. Das Gelände der Gedenkstätte ist seit April 2001 frei zugänglich, während der Waggon mit Informationsschau nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet ist. Öffentliche Führungen werden monatlich organisiert und private Führungen sind nach vorheriger Vereinbarung möglich, insbesondere für schulische Projektarbeiten.

Forte majorité des déportés venait de Radom en Pologne, ici panneau à l’entrée du ghetto juif. Source: Image n° 183-L23004 des archives fédérales d’Allemagne.
Hauptsächlich polnische Juden arbeiteten dort an der Instandhaltung des Hessentaler Fliegerhorstes1. Manche wurden gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben der Umgebung zugeteilt. Zwischen Herbst 1944 und Frühling 1945 wurden etwa 850 Häftlinge im Außenlager Hessental interniert. Über 300 Menschen starben an Unterernährung, Krankheiten und Misshandlungen im Lager, oder noch auf Hessentaler Todesmarsch.

Ein Denkmal erinnert an die Opfer des KZ Hessentals.
Von den rund 52.000 Häftlingen, die im KZ Natzweiler registriert wurden, haben zwei Drittel das Stammlager Struthof nie gesehen. Sie schufteten² und starben in Außenlagern. Vom KZ Natzweiler-Struthof aus gab es keinen Todesmarsch; dagegen starben viele Häftlinge auf den Todesmärschen von den Außenlagern aus, nachdem das Stammlager Natzweiler schon aufgelöst war. Die Bedeutung der Außenlager ist daher nicht zu unterschätzen. Deshalb soll der Besucher des Stammlagers nie vergessen, dass die örtliche Struthof-Gedenkstätte auch an viele andere Orte des Terrors erinnert.
(J’ai déposé un article plus détaillé sur le camp de Hessental sur la plateforme Wikipédia en langue française pour ceux qui ont du mal à saisir cet article en allemand. Cliquez sur le lien)
Pascal Curin
Außenlager des Stammlagers Natzweiler-Struthof :
- Im Elsass : Schwindratzheim, Obernai, Sainte-Marie-aux-Mines, Urbès-Wesserling, Cernay, Mulhouse
- In Moselle : Peltre, Metz, Hayange, Audun-le-Tiche
- In Meurthe-et-Moselle: Thi-Longwy
Quellen:
- Infotafeln vor Ort
- Eberhard Röhm, Das KZ Natzweiler-Struthof und seine Außenlager: Eine Handreichung zum Besuch der Gedenkstätten, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Seite 43, 2014, ISBN 978-3-945414 –10 –1
Actualités
Liens utiles