Un regard dans la classe de LELE ?
En cours de LELE, littérature étrangère en langue étrangère, on découvre le plaisir de la lecture en langue étrangère en tentant de lever le maximum d’entraves par diverses stratégies pédagogiques. Pour les parents qui aimeraient se rendre compte de ce qui peut ressortir d’une séquence de quelques séances assurées en septembre 2016, nous vous proposons ci-dessous un exemple d’oral que pourrait faire un de nos élèves sur la thématique » l’écrivain dans son siècle » le jour de l’examen du baccalauréat.
J’y ai rassemblé les différentes connaissances acquises et les opinions des élèves de la classe sur les documents que nous avons traités. En fusionnant les traces écrites des élèves, on arrive à un produit très sérieux qui répond aux critères de la grille d’évaluation de l’examen avec une cohérence interne, une approche personnelle de la thématique, une description des aspects stylistiques et une volonté claire d’insérer un maximum de vocabulaire de niveau B1-B2. Pour relier les différentes traces écrites, le professeur a ajouté des amorces et des phrases qui permettent une lecture plus fluide de l’ensemble.
Le professeur de LELE
Meine Mappe zu der Thematik „der Schriftsteller in seinem Jahrhundert“ besteht aus zwei Dokumenten : das erste ist ein modernes Gedicht von Marie Luise Kaschnitz von 1957 und das zweite ist ein Gedicht von Heinrich Heine von 1823. Anhand dieser zwei Texte aus der deutschen Lyrik möchte ich zeigen, wie unterschiedlich die Dichter sich auf die Gegenwart beziehen.
Mit dem Gedicht von Kaschnitz ist mir klar geworden, dass die Lyrik ganz in dem Zeitgeist einer politisch sehr geprägten Periode eingebettet sein kann. Ein Gedicht kann eine politische oder journalistische Funktion erfüllen. Schon allein der Titel des Gedichtes weckt bei allen Deutschen und eigentlich allen Menschen in der Welt ein Gefühl der Traurigkeit und Ratlosigkeit. Die Stadt Hiroshima assoziieren wir einstimmig mit dem Tod und mit der Atombombe.
Deshalb klingt der erste sehr rhythmische Vers « Der den Tod auf Hiroshima warf » wie selbstverständlich. Wir haben es hier mit einem Prosagedicht zu tun, das aber sehr melodisch wirkt. Es gibt keine Reime und kein konstantes metrisches Schema. Die Gesamtatmosphäre und der Inhalt sind hier am wichtigsten.
Das Gedicht lässt sich in zwei Hauptmomenten resümieren: die erste Strophe listet ein paar Situationen auf, die den Tod von dem Piloten in den Augen der Autorin und vieler deutscher Mitbürger nach dem Massaker im August 1945 rechtfertigen könnten. Die Atmosphäre ist düster und fast aggressiv. Mit dem Vers „Nichts von alledem ist wahr“ versteht der Leser, dass die Realität anders aussieht. Der Pilot lebt, er ist glücklich und spielt Cowboy mit seinem Sohn im Garten seines neuen Hauses. Die Frau trägt ein Blumenkleid und keine schwarze Trauerkleidung. Die Stimmung ist fröhlich, man merkt eine Familienidylle. Aber die Autorin scheint nicht einverstanden zu sein: sie wirft dem Piloten vor, ein normales Leben zu führen, anstatt sein ganzes Leben lang Reue zu zeigen. Deshalb steht ein Fotograf hinter der Hecke, um zu zeigen, wie man die Opfer von Hiroshima vergessen kann, obwohl man vielleicht der Hauptschuldige sein kann. Das Auge der Welt kann Gott sein, oder die gute Moral oder alle vernünftigen Menschen hinter der Kamera des Fotographen. Dieses Gedicht ist deshalb meiner Meinung nach ohne das Wissen über dieses Ereignis und über die politischen Bewegungen der Nachkriegszeit nicht verständlich. Die Autorin bezieht sich bewusst auf ihre Zeit, ihre politische Umgebung in der Periode des Wirtschaftswunders, um eine engagierte Botschaft zu vermitteln.
Im Gegensatz zu dem ersten Werk haben wir im Unterricht ein lyrisches Intermezzo von Heinrich Heine gelesen, das für mich total unzeitgemäß ist. Für manche Mitschüler hat es dagegen noch einige sichtbare Aspekte der Romantik. Es ist von Schumann in seiner Dichterliebe, Opus 48, vertont worden. Wir waren uns nicht einig. Zusammengefasst handelt das kurze Gedicht des spätromantischen Autors von inbrünstiger Liebe. Es weist einen 3-4-hebigen Vers mit steigendem Rhythmus auf ; man merkt ein unkonventionelles Reimschema abcb abdb. Die Gesamtatmosphäre wirkt euphorisch, pathetisch. Inhaltlich unterscheidet sich dieses Gedicht in meinen Augen nicht besonders von anderen Liebeserklärungen: wenn der Frühling kommt, wenn die Vögel zwitschern, kurzum wenn die Stimmung günstig ist, ist es der passende Moment, um einer Frau seine Liebe zu erklären: es ist definitiv ein Maigedicht. Durch die Begriffe wie Sehnen und Verlangen, aber auch durch den steigenden Rhythmus verstehe ich, dass der Verliebte lang gewartet hat und ungeduldig wird. Dieses Motiv ist für mich nicht spezifisch für die romantische Zeit. Viele Autoren und viele Männer ohne dichterische Begabung haben die gleichen Motive im Laufe der Jahrhunderte genommen; die Symbolik der Einflüsse der Mutter Natur auf das Gemüt des Verliebten ist zwar typisch romantisch, aber man kann sie auch anders erklären.
Zum Schluss finde ich die doppelseitige Rolle der Poesie notwendig: als unzeitgemäße Lyrik verhilft sie uns die Gefühle der Menschen über die Jahrhunderte hinaus nachzuempfinden. Wir sprechen dieselben Codes und verstehen heute noch den seelischen und körperlichen Zustand des Mannes im Gedicht von Heine nach 200 Jahren. Hingegen muss die Lyrik manchmal auch etwas Verwerfliches kritisieren, Position gegen eine politische Entscheidung nehmen können. Ich muss wissen, was in Hiroshima passierte, um die Kritik von Kaschnitz zu verstehen. Das zeigt die Flexibilität der Lyrik.
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